Lichtschwert vs. Blaster - oder: Was blieb vom "original" Star Wars Universum

Snorre: die Sith waren damals noch eine Gruppe von Piraten und Jedi-Jägern

 

Die Sith waren doch irgendein Volk und die "Lords der SitH" haben sie dann irgendwann versklavt bzw. die Sith sie zu ihren Herrschern gemacht. Weiß nicht mehr genau, aber im OSWFC-Mag. stand was in der vorletzten Ausgabe drin.
Später war es natürlich nur noch ein Titel, weil sich die Lords der Sith (oder der Einfachheit halber einfach nur "Sith") verkrochen haben vor den Jedi.
Kann mich jemand korrigieren bzw. nochmal genau sagen, wie das war? Ich weiß nicht mehr so genau. Gibt doch genug Comic-Leser hier...

 

Also daß die Geschichte, wie sie heute erscheint, damals schon feststand - daran habe ich doch erhebliche Zweifel. Höchstens ein wages Konzept.

Und meiner Meinung nach erscheint Skywalker in einigen EU-Romanen doch ziemlich übel. Der große, mächtige Jedi etc. pp. - na, wie gesagt, da war er mir schon lieber, als er gelegentlich ausgebremst wurde. Natürlich ist er auch eine Art Messias-Gestalt, von Anfang an, aber eben DAMIT kann ich nicht viel abfangen. Auch einer der Gründe, warum mir solche grauen Charakter wie Mara Jade, Thalon Karrde, Thrawn und Pellaeon lieber sind. Schwarz-Weiß liegt mir nicht so sehr. So nach dem Motto, wie groß und erhaben er doch jetzt ist und was er alles kann...
Da finde ich das Konzept, daß er genau damit - mit diesem "ich mache alles mit der Macht und bin der Weltenretter"-Mentalität - immer mehr in die Nähe der dunklen Seite gerät, durchaus gut. Ich bevorzuge einfach einen Skywalker, der auch mal dumm dasteht...

Ich denke eher, die ganze Geschichte wurde, nachdem SW erst mal wieder boomte (ich weiß nicht - begann die große Welle nicht mit der Thawn-Trilogie?), noch mal überarbeitet und erst da kam dann mehr und mehr das raus, was heute verfilmt wird. Meiner Meinung nach mit fatalen Folgen und traurigem Ergebnis. *Schauder*

Andere Personen gaben der Sache ein bißchen mehr Vielfalt - aber in der Medidingsbums-Grippe sehe ich eben eine schlechte Idee - warum soll ich das nicht sagen? Bloß, weil es von Lucas kommt? Meiner Meinung nach ist ein Nicht-Wissen besser als so etwas. So etwa, wie der Babelsfisch der Beweis ist, daß Gott NICHT existiert (sprich - man glaubt ja auch nicht an den Postboten) - Interessenten mögen dazu Per Anhalter durch die galaxis lesen
Deshalb hätte ich es vorgezogen, wenn die Macht und ihre Herkunft ein reines Glaubenskonzept gewesen wären, das nicht bis ins letzte erklärt ist.
Und die Erkennung eines Jedis per einfachem Bluttest - na ja. Wieso hat der Imperator dann überhaupt irgendwelche Jedisprößlinge übersehen? Und sich nicht eigene Legionen geschaffen?
Auch die "unbefleckte Empfängnis" in Bezug auf Any finde ich erstens als geklaut, und zweitens als gegenüber eher gläubigen menschen auch nicht sehr rücksichtsvoll. Aber na ja.

Alrik: Na, meiner Meinung wäre es eher zutiefst menschlich gewesen, wenn er bei der dunklen Seite geblieben wäre. So wie ich die Menschen einschätze. Wenn das Imperium bei Endor gesiegt hatte - "We have the men, we have the ships, we have the money too!" Absonderlich ist eher der Sieg des "Guten" - wie gut die sind, sei mal dahingestellt.
Oder, wie es über Caesar hieß: "Das dauernde Gesiege dieses Mannes muß mal ein Ende haben!"
Auch einer der Gründe, warum ich Zahn so schätze. Seine "Bösen" sind selten solche abgrundtiefen Gestalten wie der Imperator. Da kann man es sich aussuchen, wen man mag - es wird einem nicht mit einem metaphorisch vorgehaltenem Blaster befohlen...

Aber das ist nur meine Ansicht.

 

Chimeal: ja... ich meinte ja nur daß 1975 die Sith noch als Piraten in Lucas Kopf gespukt haben...

die Sith sind jetzt etwas völlig anderes und haben mit dem Ur-Konzept nichts mehr zu tun: eine Gruppe von gefallenen Jedi unter Xendor, die von ihren Ordensbrüdern nach langem Kampf verurteilt und ins Exil geschickt wurden, um dort auf ein altes und primitives Volk zu stoßen. Die machtbegabten Sith, die diese Dark Jedi als Götter ansahen. Diese ersten Dark Jedi wurden dann die Dark Lords of the Sith...


Ardiff: Luke war für mich nie eine Messias-Figur und schon seit Return of the Jedi grau... und das blieb er auch durch alle Bücher hindurch bis hin zum kompletten Fall. Selbst nach seiner Rückkehr war er immer noch grau und erst in den New Jedi Order Büchern hab ich das Gefühl, daß er einem Yoda-Status näher rückt (und das obwohl ich Yoda überhaupt nicht mag )

zudem isses unfähr, daß du erst bei Lucas Anleihen an der Unbefleckten Empfängnis an die religiösen Aspekte denkst... wieviele Hindus und Buddhisten müssten sich alleine in der Classic Trilogy schon angepisst gefühlt haben... aber das is ja dann doch egal! Hauptsache seine eigene Religion wird nicht zitiert (und sie wurde nicht mehr als zitiert... nicht veralbert oder sonstwas... nur zitiert) wie es schon unzählige male davor gemacht wurde. Und denkst du echt, daß die Bibel die erste Mythologie ist, wo eine Unbefleckte Empfängis vorkommt? das Teil is noch ziemlich neu, weißt du
zudem hatte Palpy ja seine Legionen von Dark Jedi... wurden auch Emperor's Hands und Inquisitoren genannt. Palps hat da mit vielen Tests (neuen und auch den alten Bluttests) sein Volk abgesucht und nach belieben eingezogen oder vernichtet...

 

Also, das ist doch wohl nicht ganz richtig. Ich kenne mich in Sachen Religion nicht sehr aus, deshalb ist mir eben nur das aufgefallen. Und ich würde mich nicht unbedingt als religiös sehen - ich meine, in meinen Augen gibt es so was wie Gott nicht. Aber ich denke, man sollte die Leute, die schon dran glauben wollen, nicht unbedingt einen Tritt geben. Wenn der Imperator als Moslem-Verschnitt daherkäme, würde mich das auch stören, keine Sorge. Aber das sind die wenigen Religionen, von denen ich ein bißchen was weiß...

Und solche Bücher wie die Sache mit den Yevethanern oder auch das mit der Jedi-Akademie - nun, da steht Skywalker doch ziemlich arrogant dar. Mir ist er so lieber, wie ihn Zahn dastellt - wo er eben auch mal angeschnauzt wird, mal einen richtigen Fehler macht...

Das du ihn nie als Messiasgestalt gesehen hast, spricht für dich
Aber ich denke, er SOLLTE eine sein. (von der Absicht her)
(ich sehe ich ja auch nicht so...)

 

ich sehe einfach, daß Lucas Aspekte aus allen möglichen Mythen in SE einfließen hat lassen (von Dagobah bis hin zu Anni's "Zeugung", die ja in der Welt ja prima erklärt ist) um es etwas realistischer zu machen... genau das gefällt mir ja daran.

Luke wurde meines Erachtens auch in der Black Fleet Crisis als kleine Dumpfbacke und eben nicht als unfehlbarer Messias dargestellt... sich dermaßen verarschen zu lassen und als Milchbubi dazustehen is da schon eher Wormies Aufgabe in dem Buch
und auf seiner Academy stand er von Anfang an auch irgendwie als etwas hilfloser Pionier... und die Sachen mit Exar Kuns Force Specter, Brakkis, Dolph, Desaan und den anderen sprechen auch nicht für diese "Unfehlbarkeit"

er is einfach Onkel Lukie und wird es immer blieben... mit all seinen Fehlern und Vorteilen

 

Ich lese grad Academy 2 und da fallen mir schon große Parallelen zum frühen Christentum auf (ich als Christ... ):

1. Luke hat 12 Schüler am Anfang, wie die 12 Apostel. Als Gantoris dann von Exar Kun verbrannt wird, kommt sofort danach Kyp dazu, also wieder 12...

2. Luke geht quasi auf die Suche nach Schüler, so wie Jesus im Neuen Testament seine Apostel zusammensucht.

3. Es gibt Jedi, die zur dunklen Seite wechseln, so wie Judas der Verräter von Jesus wird.

Das war's was mir so durch den Kopf geht im Bezug auf Parallelen Religion - Star Wars

 

wobei diese Parallelen IMO nicht direkt eingeplant waren (von Anderson) sondern ein sehr beliebtes Muster sind (und schon vor der Niederschrift der christlichen Mythologie waren)...

aber an sich ne lustige Entdeckung